…nein, beste Kumpel!
Unter diesem Titel möchte ich einige Erkenntnisse und Experimente aus der Quantenphysik vorstellen, die zwar die Phänomene der Energiearbeit (noch) nicht erklären, aber sie vielleicht in einem anderen Licht erscheinen lassen und vorstellbarer machen. Zumal die Erkenntnisse aus den Experimenten genauso schwer vorstellbar sind und nicht in die Realität passen, wie wir sie kennen, bzw. gelernt haben.
„Crazy, man, crazy!“



Teil 1
Das „Twin-Photon“-Experiment
„Twin-Photon“ – „Zwillings-Photonen“…….was ist das schon wieder?
Ist es besser, wenn ich von verschränkten Photonen spreche?….Nein? Habe ich mir fast gedacht…..und ich meine wirklich VERschränkt und nicht BEschränkt.
…..und was ist überhaupt ein Photon! Sorry, ein Photon ist ein Lichtteilchen.
Also der Reihe nach.
Twin-Photons = Zwillings-Photonen = verschränkte Photonen
Kernaussage zu Twin-Photons
Zur Einführung ein Phantasie-Beispiel aus der greifbaren Welt:
Stell dir vor, du hast zwei Würfel, die immer die gleiche Zahl zeigen, egal wie weit sie voneinander entfernt sind. Wenn du einen Würfel in München wirfst und er eine Sechs zeigt, zeigt der andere Würfel in New York zeitgleich ebenfalls eine Sechs. Häh ?
Ja, nicht zu verstehen mit unseren gewohnten Gehirnwindungen. Aber, willkommen in der Welt der Quantenphysik, genauer gesagt beim Phänomen der Quantenverschränkung oder Quantum Entanglement.
Mit dem Würfel klappt das jetzt erst mal nicht…aber in der Quantenwelt! Hier bedeutet es, dass zwei Photonen/Teilchen, die einmal miteinander verbunden waren, in einem Zustand verbleiben, in dem das, was das eine Teilchen macht, sofort vom anderen auch gemacht wird, unabhängig von der Entfernung zwischen ihnen.
Das Verhalten eines der Photonen/Teilchen scheint das andere zu beeinflussen, obwohl es keine Möglichkeit gibt, dass sie miteinander kommunizieren oder verbunden sind – zumindest nicht im gewöhnlichen Sinne des Wortes.
Sie sind einer nicht genauer definierbaren Weise verbunden, korreliert….. verschränkt (entangled) halt.
Es fehlen die passenden Worte für dieses Phänomen. Einstein bezeichnete es als “spooky action at a distance“ – „Gespenstische Fernwirkung“. Er glaubte allerdings, dass es sich dabei eher um ein Messproblem handelte. Viele Experimente belegen inzwischen jedoch, dass Einstein ausnahmsweise falsch lag, und dieses Phänomen wirklich statt findet.
Überlegungen und Experimente zur Quantenverschränkung
Theoretische Überlegungen dazu gehen in die 1930er Jahre zurück. Wie sollte es anders sein – natürlich nicht ohne Einstein!
Seit den 1970er Jahren testen dann Physiker im Experiment diese Vorhersage der Quantentheorie, wonach „verschränkte“ Teilchen auch dann noch augenblicklich miteinander kommunizieren, wenn sie sehr weit voneinander entfernt sind.
Ein Aufsehen erregendes Experiment dazu, das auch in der internationalen Presse (in über 40 Ländern!) gewürdigt wurde, fand 1997 statt. Es ist das „Twin-Photon“-Experiment durchgeführt von Dr. Nicolas Gisin, Universität Genf.
Das besondere daran gegenüber den vorausgegangenen Experimenten war die Entfernung der verschränkten Teilchen. Bis dato wurde der Versuch nur im Labor bzw. bis zu um die 100 Meter durchgeführt. Hier waren es über 10 Kilometer!
Wissenschaftler hatten nämlich auch spekuliert, dass der spukhafte Effekt mit der Entfernung abnehmen könnte. Mal sehen…
Das „Twin-Photon“-Experiment, Dr. Nicolas Gisin, Universität Genf, 1997
Am 25. Juli 1997 war es soweit. Dr. Nicolas Gisin und sein Team an der Universität Genf wollten die Verschränkung über die noch nie getestete Entfernung von etwa 10 Kilometern beweisen.
Die Wissenschaftler „nahmen“ nun Photonen, teilten sie in je zwei Zwillings-Photonen und schickten die „eineiigen Zwillinge“ in entgegengesetzte Richtungen in die Dörfer Bellevue und Bernex. Sie nutzten hierzu Glasfaserkabel (wie Telefonleitungen).
Dr. Gisin sagte dazu in einem Interview:
„Im Prinzip sollte es keinen Unterschied machen, ob die Korrelation zwischen Zwillings-Photonen auftritt, wenn sie nur durch ein paar Meter oder durch das gesamte Universum getrennt sind“.
Am Ende der Fasern, in Bellevue und Bernex, mussten die Teilchen eine zufällige Wahl zwischen alternativen, gleichermaßen möglichen Wegen treffen.
Da es für die Photonen keine Möglichkeit gab, miteinander zu kommunizieren, würde die „klassische“ Physik vorhersagen, dass sie unabhängige Entscheidungen treffen können, die in keiner Beziehung zueinander stehen würden. Das eine Teilchen sozusagen hierum, das andere herum.
Tja,…..im Experiment von Dr. Gisin, wie auch in früheren Experimenten, „wusste“ eines der Photonen jedoch, was mit seinem entfernten Zwilling passiert war oder der getan hatte, und führte die gleiche Reaktion sofort, ohne Zeitversatz aus, obwohl kein Signal zwischen den Photonen übertragen wurde.
Wie auch, da ja nichts schneller als Licht ist, und es ja Lichtteilchen waren, die auf die Reise geschickt wurden!
Spooky!!!!!
…allerdings nicht für Energiearbeiter🤣.
Nachwort:
In den Folgejahren wurden natürlich weitere Versuche zur Quantenverschränkung durchgeführt.
Aufgrund von Verlusten im Glasfaserkabel war die mögliche Entfernung der beiden Teilchen jedoch auf ungefähr 100 Kilometer begrenzt.
2017 haben chinesische Wissenschaftler, Juan Yin und co., jedoch eine Rekorddistanz erreicht – im luftleeren Raum.
Mithilfe des Spezialsatelliten „Micius“ konnten sie verschränkte Photonenpaare per Laser auf drei Bodenstationen in China schicken, die 1200 Kilometer entfernt waren.

Quellen:
https://www.discovermagazine.com/the-sciences/the-year-in-science-physics-1997-03
DOI: 10.1126/science.277.5325.481
https://www.science.org/doi/10.1126/science.356.6343.1110
https://www.nytimes.com/1997/07/22/science/far-apart-2-particles-respond-faster-than-light.html
https://www.nytimes.com/1997/07/27/weekinreview/the-unspeakable-things-that-particles-do.html
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